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Die wahren Helden Australiens


Die Australische Regierung erklärt 2007 zum International Year of the Surf Lifesaver.


Was wäre ein australischer Strand ohne die berühmten Rettungsschwimmer? Um die Geschichte der australischen Ikonen zu feiern, hat die Regierung das Jahr 2007 zum Internationalen Jahr des Rettungsschwimmers erklärt.

Ende 1800 wurde das Baden bei Tageslicht an den meisten Stränden von Sydney per Gesetz verboten. Dieser Bann wurde erst in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts wieder aufgehoben. Schnell fanden immer mehr Menschen Gefallen am Schwimmen in den Wellen des Ozeans.

Im Zuge der wachsenden Beliebtheit dieser Freizeitbeschäftigung wurde bereits im Jahr 1907 der weltweit erste offizielle Rettungsschwimmer-Verein am Bondi Beach in Sydney gegründet. Schon in den darauf folgenden Monaten formierten sich ähnliche Klubs an anderen Stränden rund um Sydney. Bereits im Oktober desselben Jahres gründeten sieben Klubs eine Organisation, die sich um die Bedürfnisse der Rettungsschwimmer und der Badenden kümmern sollte.

Diese Organisation ist heute bekannt unter dem Namen Surf Life Saving Australia (SLSA) und ist die führende Einrichtung für Wassersicherheit in Australien.

Seit ihrer Gründung hat die SLSA geholfen, das Leben australischer Strandliebhaber zu schützen und hat bereits mehr als 440.000 Menschen aus Notsituationen gerettet. Die SLSA ist Australiens größte Freiwilligenorganisation für Wassersicherheit mit mehr als 35.000 ausgebildeten Rettungsschwimmern.

Ein Rettungsschwimmer wird während der Bade- und Surfsaison (abhängig von der entsprechenden Region) normalerweise alle drei bis vier Wochen an Wochenenden und Feiertagen für jeweils einen halben Tag eingesetzt. Während der Patrouille sind die jeweiligen Rettungsschwimmer für die Rettung in Not geratener Schwimmer verantwortlich, sie leisten bei Bedarf Erste Hilfe am Strand und stehen den Strandbesuchern für Fragen zur Verfügung.

Die australischen Rettungsschwimmer rekrutieren sich aus allen Altersklassen und Hintergründen. Um Rettungsschwimmer zu werden müssen Freiwillige sich von qualifizierten Ausbildern schulen lassen und die so genannte Bronze-Medaille erwerben. Die Teilnehmer müssen mindestens 15 Jahre alt und in der Lage sein, 400 Meter in weniger als 9 Minuten zu schwimmen.

Getestet wird auch die körperliche Fitness. So müssen alle Anwärter theoretische Prüfungen über Wiederbelebungs-Techniken und Erste Hilfe abgelegen und an einer simulierten Rettungsaktion teilnehmen. Wer all diese Fähigkeiten mitbringt bzw. im Verlauf der Ausbildung erwirbt, kann aktives Mitglied des Patrouilleteams werden.

In ganz Australien wenden sich die Rettungsschwimmer-Klubs mit einem speziellen Programm Nippers auch an Kinder zwischen sieben und 13 Jahren. Ziel ist es, die Wachsamkeit bei Kindern gegenüber Gefahren beim Baden in der Meeresbrandung zu schärfen und ihnen wichtige Sicherheitsregeln zu vermitteln, so dass sie sich am Strand sicher bewegen können.

Sie erlernen im Verlauf des Programms verschiedene Fähigkeiten - darunter Rettungstechniken, das Paddeln auf einem Surfbrett, Wellenreiten und Schwimmen. Danach besteht für die 13- bis 15-jährigen die Möglichkeit zum Wechsel in das Juniors Program, bei dem die Kinder grundlegende Rettungstechniken erlernen und in Erster Hilfe und Wiederbelebung ausgebildet werden. Wer dieses Programm durchlaufen hat ist auf dem besten Weg, ein echter Rettungsschwimmer zu werden.

In ganz Australien markiert die rot-gelbe Flagge die Präsenz von Rettungsschwimmern. Die Farbgebung basiert auf dem internationalen nautischen Signalcode, in dem das Zeichen für Mann über Bord mit einem Quadrat dargestellt ist, das diagonal in den Farben rot/gelb getrennt ist. Heute kennzeichnet die rot-gelbe Flagge die gesicherten Strandabschnitte und die Patrouillengänger tragen rot-gelb karierte Kappen, die sie für die Strandbesucher leicht erkennbar machen.

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